Je kranker und jünger Kinder sind, desto weniger geprüfte und zugelassene Medikamente stehen für ihre Behandlung zur Verfügung. Insbesondere bei sehr seltenen Krankheitsbildern ist ein Großteil der derzeit bei Kindern eingesetzten Medikamente nie an Kindern geprüft worden und nicht für Kinder zugelassen. Unsere Mission ist es, Arzneimittel für Babys, Kinder und Jugendliche sicherer und wirksamer zu machen. Dazu bieten wir als Koordinierungszentrum klinische Arzneimittelstudien an Kindern und Jugendlichen innerhalb unseres hochspezialisierten Forschungsnetzwerks an. Wir verstehen uns in diesem Prozess als wichtiges Bindeglied zwischen akademischer Forschung und pharmazeutischer Industrie, das sowohl österreichweit als auch international agiert.
Neuere und bessere Medikamente mit größtmöglicher Sicherheit.
OKIDS trägt dazu bei, dass Österreichs Kindern neue und bessere Medikamente mit der größtmöglichen Sicherheit zur Verfügung gestellt werden können. Seit unserer Gründung im Jahr 2012 bis August 2021 haben wir bereits sehr viel umsetzen können:
Bei klinischen Studien werden Arzneimittel, Impfstoffe, neue Behandlungsmethoden oder diagnostische Tests am Menschen getestet. Klinischen Studien, auch (Arzneimittel-)Prüfungen genannt, haben das Ziel,
… diese Informationen zu sammeln, bevor ein Medikament allgemein verwendet werden kann. Bei Arzneimittel-Prüfungen sind in der Regel Pharmaunternehmen Auftraggeber. Aber auch Ärztinnen und Ärzte an den Universitäten und Spitälern können Studien veranlassen, um Behandlungsmethoden zu verbessern, Heilungschancen zu erhöhen und die Lebensqualität zu steigern.
… neue Behandlungsmethoden zu finden und zu etablieren. Die Ärztinnen und Ärzte, sowie das gesamte Team sind bei OKIDS-Studien mit der Durchführung von klinischen Studien und bewährten Therapieformen bestens vertraut und haben auf diesem Gebiet sehr viel Erfahrung.
Medikamente an Kindern müssen eigens geprüft werden, um die richtige Dosis, Wirkungen und Nebenwirkungen systematisch festzustellen. Fehlen solche Informationen, können Medikamente bei Kindern unwirksam oder unsicher sein.
Ein Großteil der derzeit bei Kindern eingesetzten Medikamente ist nie an Kindern geprüft worden und nicht für Kinder zugelassen. Obwohl es sich meistens um bereits zugelassene Medikamente handelt, sind Pharmafirmen nunmehr durch neue Europäische Gesetze verpflichtet, Medikamente speziell an Kindern zu prüfen und für Kinder zuzulassen.
Vor allem im Neugeborenenalter ist dieses Problem besonders ausgeprägt: Mehr als 90% aller auf der neonatologischen Intensivstation angewendeten Medikamente wurden nie an der speziellen Patientinnen- und Patientengruppe von Frühgeborenen und kranken Neugeborenen getestet. Auch für diese Patientinnen- und Patientengruppe sind somit klinische Studien eine Chance, bestehende Therapien sicherer zu machen und neue Therapien zu ermöglichen.
Die von OKIDS durchgeführten Studien leisten einen wichtigen Beitrag dazu, dass Arzneimittel für Kinder und Jugendliche sicherer und wirksamer werden sowie neue Therapien für Kinder entwickelt werden können.
Der europäische Gesetzgebungsbereich verändert sich derzeit mit dem Ziel, die Entwicklung von Kinderarzneimitteln weiter zu verbessern und zu fördern (z.B. Europäische Kommission, Brüssel, 25.11.2020, KOM(2020) 761 final; Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament, den Rat, das Europäische Wirtschaftsministerium, Sozialausschuss und Ausschuss der Regionen: PHARMASTRATEGIE FÜR EUROPA; Laufende Überarbeitung der Kinderarzneimittelverordnung von 2006: https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX: 32006R1901; Verordnung (EG) Nr. 1901/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 12. Dezember 2006 über Kinderarzneimittel und zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1768/92, Richtlinie 2001/20/EG, Richtlinie 2001/83 /EG und Verordnung (EG) Nr. 726/2004 (Text von Bedeutung für den EWR).